Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Beratung.

Rhizarthrose

Rhizarthrose: was ist das?

Die Rhizarthrose (Daumensattelgelenksarthrose) ist eine der häufigsten Arthroseerkrankungen überhaupt.

Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk des Daumens, das dem Handgelenk am nächsten liegt. Dank der einzigartigen Gelenkform (Kugelgelenkprinzip) ermöglicht das Daumensattelgelenk eine äußerst komplexe Roll-Gleitbewegung. Gelegentlich tritt die Rhizarthrose auch als Teil einer Fingerpolyarthrose auf, die dann mehrere Fingergelenke betrifft.

Wie bei allen Arthroseformen kommt es bei Totalverlust des Knorpels zu einem Knochen-Knochenkontakt mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.

Symptome der Rhizarthrose

Die typischen Symptome der Daumensattelgelenksarthrose sind Schmerzen im Bereich der Daumenbasis, die beim Greifen und bei Bewegungen auftreten, an denen der Daumen beteiligt ist. Zunächst besteht in der Regel ein reiner Bewegungsschmerz. Oft sind die Schmerzen derart stark ausgeprägt, dass die Betroffenen – vorwiegend Frauen im Alter von 50 – 60 Jahren – beim Greifen Gegenstände fallen lassen. Dieser sogenannte Loslassschmerz tritt häufig in Begleitung von Ruheschmerzen auf und ist ein Zeichen einer fortgeschrittenen Arthrose.

Ursache der Rhizarthrose

Meist ist die genaue Ursache einer Daumensattelgelenksarthrose nicht bekannt. Veranlagung, Unfälle und mechanische Überbelastung werden als die häufigsten Ursachen angesehen.

Das Daumensattelgelenk scheint aufgrund seiner besonderen Beweglichkeit und einer dafür notwendigen „Hypermobiliät “ (besondere Beweglichkeit) generell für das Entstehen einer Arthrose anfällig zu sein. Da Frauen insbesondere nach den Wechseljahren betroffen sind, scheint die verminderte Straffheit des Gelenks (Laxizität) ein Faktor für die Entstehung einer Rhizarthrose zu sein.

Bewegungsachsen des Daumensattelgelenks

Diagnose der Rhizarthrose

Eine gezielte Anamnese ist die Basis der Diagnosestellung. Häufig fällt bereits beim Anblick des Daumens eine Schwellung der Daumenwurzel (Bereich des Daumensattelgelenks) auf. Bei der Untersuchung mittels Abtasten zeigt sich eine deutliche Druckempfindlichkeit in der Tabatiere (Speichengrübchen), die sich intensiviert, wenn der Daumen unter Druck von außen bewegt wird (Grind- und Glickel-Test). Röntgen, Computertomografie (CT) und eventuell eine Kernspintomografie (MRT) bestätigen die Diagnose.

Wie kann man dem Fortschreiten einer Rhizarthrose vorbeugen?

Die Daumensattelgelenksarthrose lässt sich zwar nicht rückgängig machen, ihr Schmerzbild kann jedoch verringert werden.

In der akuten Entzündungsphase ist das Tragen von Spezialbandagen wie z. B. der BORT RhizoFlex® Daumen-Ringorthese, BORT Generation Daumenschiene oder BORT SOFT Daumen-Schiene lang notwendig. Durch das Tragen von Daumenschienen oder -orthesen können sowohl die Daumenwurzel als auch die übrigen strapazierten Sehnen- und Kapselstrukturen von Daumen und Hand entlastet werden.

Zudem sollte man Überlastungen von Daumen und Hand vermeiden, z. B. durch die Nutzung einer ergonomischen Computertastatur oder einer sogenannten „Vertikalmaus“. Generell sollen anhaltende Dreh- und Druckbewegungen – wie exzessive Smartphone-Bedienung mit dem geschädigten Daumen – vermieden werden.

Nach starker Belastung kann das Daumensattelgelenk vorbeugend durch gezielte Finger- und Handübungen gelockert und mobilisiert werden. In der Akutphase können Kühl- oder Wärmepackungen zur Linderung der Symptome beitragen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer Rhizarthrose?

Je nach Stadium der Arthrose können konservative Behandlungsmethoden und/oder eine Operation zum Einsatz kommen.

 

Konservative Behandlung

In der Regel beginnt die Behandlung mit Salben, die ein entzündungshemmendes Medikament oder durchblutungsfördernde Wirkstoffe enthalten. Die Kombination mit einer Ruhigstellung des Daumens mittels Daumen-Handgelenk-Bandage oder Daumenschiene ist wichtig.

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, kann sowohl die Verabreichung von Kortisonpräparaten direkt in das Gelenk als auch die Injektion von Hyaluronsäure oder autologem konditioniertem Plasma (ACP) - gewonnen aus dem eigenen Blut - notwendig werden. Prinzipiell ist die vollständige Wiederherstellung eines beschädigten oder abgenutzten Knorpels mittels konservativer Behandlung nicht möglich.

Operative Behandlung

Je nach Ausmaß der Schädigung kann eine gelenkerhaltende Operation zur Funktionserhaltung sinnvoll sein. Dabei wird das Gelenkspiel verbessert, indem ein Knochenanteil entfernt wird. Bei älteren Menschen oder Rheumapatienten ist auch das Kunstgelenk eine Option.

Referenz: Rhizarthrose https://flexikon.doccheck.com/de/Rhizarthrose zuletzt besucht am 30.4.2021

Patienteninformation